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NABU: Brände gefährden das Ökosystem Wald

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 06.08.2022 / 10:01 Uhr von mz/pm
Das Wetter in diesem Jahr ist wieder heiß und trocken. In diesem Zusammenhang wird häufig über die Gefahren von Waldbränden diskutiert und berichtet. Die Waldbrandgefahrenstufen in Sachsen-Anhalt liegen derzeit bei 4 und 5, die beiden höchsten Werte. Um Waldbränden vorzubeugen, gibt es zahlreiche, erprobte Konzepte und Maßnahmen, verweist jetzt auch nochmal der NABU Sachsen-Anhalt:

Michael Müller von der TU Dresden lehrt und forscht auf dem Gebiet des Waldschutzes u. a. zu Waldbränden. Er erklärt, dass immer drei Faktoren vorhanden sein müssen, um einen Waldbrand zu entfachen: Brennmaterial, Sauerstoff und Energie. Ausreichendes Brennmaterial, wie trockene Laubstreu und Bodenvegetation, treten in trockenen und heißen Jahren durchaus häufiger auf. Doch ohne genügend zugeführte Energie würde auch dann kein Brand ausbrechen. Leider ist die häufigste Ursache für Waldbrände Brandstiftung, gefolgt von Fahrlässigkeit. Die einzige natürliche Ursache, die Blitzeinschläge, führen in Deutschland nur sehr selten zu Bränden.

Waldbrände sind in Mitteleuropa kein natürliches Phänomen. Sie führen immer zu einer Homogenisierung des Waldes und sind somit negativ für die Artenvielfalt und die ökologische Wertigkeit von Wäldern. Außerdem setzen Waldbrände Unmassen von Feinstaub, Treibhausgasen und Giften frei. Es gibt jedoch Konzepte, die gleichermaßen dem Brandschutz und den vielfältigen anderen Funktionen der Wälder dienen. In Laub- und Mischwäldern breiten sich Feuer in der Regel viel weniger aus, da sie feuchter sind und eine andere Bodenvegetation aufweisen. Werden Wälder aus Nadelbäumen zu Mischwäldern umgebaut, sinkt darin die Waldbrandgefahr.

Auch in lebendigen Wäldern mit unterschiedlichen Altersstrukturen sinkt das Risiko einer flächigen Ausbreitung von Bränden. Unter diesen Gesichtspunkten sollten auch beim Thema Totholz Brandschutz und Artenschutz nicht gegeneinander ausgespielt werden. Totholz gehört zum natürlichen Waldzyklus und ist die Lebensgrundlage für zahlreiche Arten, darunter Insekten, Pilze, Moose und Flechten. Es verstößt sogar gegen das Bundesnaturschutzgesetz, wenn bestimme Lebensräume für besonders geschützte Arten aus dem Wald entfernt werden.

Es ist daher sinnvoller, weitere Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung von Waldbränden umzusetzen. Dazu zählen insbesondere Brandschutzwege! Deutschland hat eines der weltbesten Erkennungssysteme für Waldbrände und schlagkräftige Feuerwehren. Zur Bekämpfung der Waldbrände ist es jedoch notwendig, dass Brandschutzwege frei und betretbar sind. Eine weitere bekannte und bewährte Maßnahme sind Waldbrandriegel, die durch ihre Strukturen Vollfeuer zu Bodenfeuer wandeln, die dann relativ leicht bekämpfbar sind.

Die menschlichen Ursachen zur Entstehung von Waldbränden können so jedoch nicht eingedämmt werden. Es ist daher wichtig, dass sich alle Personen umsichtig und aufmerksam im Wald verhalten. Halten Sie sich bei hohen Waldbrandgefahrenstufen nur auf den gekennzeichneten Waldwegen auf oder von besonders gefährdeten Wäldern fern. Vermeiden Sie offenes Feuer, rauchen und grillen Sie nicht im Wald. Da Brandstiftung leider die häufigste Brandursache ist: Seien Sie aufmerksam und melden verdächtige Tätigkeiten an die Polizei.

Bilder

Symbolfoto, Quelle: pixabay
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Kommentare

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    NEWS TICKER schrieb um 15:11 Uhr am 06.08.2022:
    Dieses Geschehen noch Klimawandel zu nennen, wäre mir zu harmlos. Passender wäre ein globaler Vernichtungskrieg der Menschheit gegen iht natürliches Umfeld. Es wird weitergemacht als wenn nichts wäre
    Es wird immer vom Waldumbau gesprochen, aber man meint doch nur Waldbaumplantagen. Wald ist eben doch mehr, als viele Bäume
    Es gibt viele Erkenntnisse, aber auch diese kann man ignorieren. Flüsse und Seen lassen sich noch weiter austrocknen, die E mobilität wird es danach wieder richten.
    •  
      Karl schrieb um 14:24 Uhr am 06.08.2022:
      Und es endet immer wieder in Rassismus und Dummheit.....

      Die Frage die man sich stellen sollte ist, warum es so trocken ist?
      Aber da ich mal davon ausgehe, dass es für die meisten Leser des Meetingpoints den Klimawandel nicht gibt, brauche ich darauf auch gar nicht weiter eingehen.

      Sucht die Schuld immer bei anderen, statt euch erstmal selbst an die Nase zu fassen.

      "Wenn man regelmäßig den Waldboden von trockene Ästen, umgestürzten und angekippten Bäumen und Baumteilen befreien würde, gäbe es kein Brennmaterial..."
      Soweit korrekt, nur leider stört dies dem Ökosystem Wald ebenso.
      Aber was weiß ich schon. Gegen Schwurbelei kommt man zur Zeit schlecht an....
      • Karl schrieb um 12:01 Uhr am 07.08.2022:
        "Die Leser vom Meetingpoint als dumme Rassisten darzustellen..."
        In welcher Zeile habe ich dies geschrieben?
        Semantik ist nicht so dein Ding was?
      • Fra schrieb um 18:46 Uhr am 06.08.2022:
        Die Leser vom Meetingpoint als dumme Rassisten darzustellen ist auch eine Methode anderen Meinung zu bewerten.
        Nur muss Leser Karl ja wohl auch dazu gehören oder liest er nur die Kommentare?