Am 24. April hat das Europäische Parlament beschlossen, dass in Einigung mit dem EU-Rat, die Reduzierung von Plastik-Verpackungen beschlossen wird. „Damit weniger unnötige Verpackungen entstehen, gilt für Umverpackungen, Transportverpackungen und Verpackungen für den elektronischen Handel künftig, dass der Leerraumanteil höchstens 50 % betragen darf," heißt es in einer Mitteilung des Parlaments. Doch welche Auswirkungen hat dieser Beschluss auf unsere Industrie?
Wir haben das Lebensmittelunternehmen „HelloFresh“ zu dieser Thematik befragt.
Auf die Frage „Ist der EU-Beschluss für Sie umsetzbar?“ reagiert das Unternehmen zuversichtlich:
„Seit 2020 haben wir die Verpackungen aus Plastik und Kunststoffgemischen pro Mahlzeit um 32 % reduzieren können.“ Die Transportverpackungen seien in Deutschland zum Beispiel zu 100 Prozent recyclebar, wie Hello Fresh schreibt.
HelloFresh hat laut eigenen Aussagen intern einige innovative Verpackungslösungen entwickelt und präsentiert ein paar Vorschläge. Dazu gehören beispielsweise wiederverwendbare Boxen, die seit letztem Jahr getestet werden.
Man sehe großes Potenzial, doch im Prozess ergaben sich einige logistische Herausforderungen: „ Aufgrund unserer großen Anzahl an Kunden. Außerdem ist dieses System nicht automatisch nachhaltiger, da die Boxen mit zusätzlichen Flotten eingesammelt und dann gereinigt werden müssen.“ Trotz dessen sieht man die Boxen langfristig als notwendige Lösung.
Außerdem beschreibt das Unternehmen die Entwicklung von Kühltaschen aus Papier: „Die HelloFresh Paper Pouch ist unsere Kühltasche, die aus recyceltem Papier besteht und somit über die Papiertonne dem Recyclingkreislauf zugeführt werden kann.“
Seit 2019 nutze HelloFresh diese Verpackung für den Versand kühlpflichtiger Artikel.
Ein weiteres Beispiel für die Umsetzung vom EU-Beschluss sind unter anderem auch Verpackungen von Brühe oder Gewürzen. Diese sollen schrittweise auf eine stärker papierbasierte Verpackung umgestellt werden. „Wir testen derzeit außerdem Zellulose basierte Primärverpackungen, die ein großes Potential haben, Plastik zu reduzieren.“ Ein Testergebnis kann das Unternehmen aber noch nicht liefern.
Das Unternehmen setzt auch einen Konfigurator ein, der das nötige Volumen für den individuellen Inhalt der gelieferten Kochboxen berechnet. „Dadurch spart HelloFresh beim Verpackungsmaterial sowie bei der Logistik (weniger Transportvolumen) und damit auch bei den CO2-Emissionen,“ so das Unternehmen.
Wenn man sich die Bewertungen von HelloFresh durchliest fällt auf, dass die Verpackungen verhältnismäßig wenig in den Bewertungen erwähnt wird. So scheint die Kundschaft nicht unzufrieden mit den Verpackungsmaterialien zu sein. Laut eigenen Aussagen arbeitet HelloFresh an der Umsetzung des EU-Beschlusses. Daher bleibt abzuwarten, wie die Kunden in Zukunft reagieren werden.
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