Im Jahr 1990 entstand in Magdeburg die “Fraueninitiative”, ein Verein von Frauen für Frauen. Seit mehr als 30 Jahren engagieren sich hier Mitglieder für mehr Beachtung der Belange der Frauen in unserer Gesellschaft. Jacqueline Brösicke ist eine der Gründerfrauen und ist somit von Anfang an mit dabei. Mit ihr haben wir über die Ziele und die Entwicklung des Vereins gesprochen.
Warum wurde der Verein gegründet? Die Zeit der Wende hat laut Brösicke auch Veränderungen mit sich gebracht. Viele Frauen hätten trotz hervorragender Berufskenntnis ihren Job verloren. Aus diesem Grund habe sich der Verein gegründet, um ein Zeichen gegen die Benachteiligung von Frauen zu setzen. "Wir wollten uns beteiligen, und Frauen ermutigen neue Wege zu gehen, bzw. aber auch als Ansprechpartner da sein, um mögliche Probleme zu besprechen oder aufzufangen oder auch begleitend da zu sein," fasst Jacqueline Brösicke die Motivation zusammen.
Wie arbeitet die Fraueninitiative? In der Gründerzeit war der Verein besonders aktiv, indem man zum Beispiel Straßen umbenannt hat, damit mehr Frauen Erwähnung finden. „Viele standen in den Startlöchern, viele Menschen wollten was verändern. Viele hatten gleichzeitig aber auch erkannt, es gibt Probleme, besonders für Frauen war die Situation oft sehr schwer."
Mitte der 90er Jahre hatte der Verein ein kleines Tief. Jacqueline Brösicke beschreibt die damalige Situation so, dass viele Frauen arbeitslos waren und mit ihren Männern weggezogen waren. Obwohl es weniger zu Aktionen kam, sei der Verein politisch aktiv geblieben.
Die Fraueninitiative arbeitet mit sechs anderen Frauenzentren in Sachsen-Anhalt zusammen, aber auch mit anderen Beratungsstellen. Dadurch betreibt der Verein Frauenbildungsarbeit, berät Frauen in schweren Lebenslagen, vermittelt an Beratungsstellen und wird dafür vom Land finanziert. Außerdem schaffen die Frauen Soziokultur im Bereich Magdeburg und werden dafür von der Stadt unterstützt. So beteiligt sich die Fraueninitiative an der "Fashion Revolution Week", an den Kinder-Kulturtagen und belebt hauptsächlich das Haus "Volksbad Buckau". Dort finden auch immer wieder Veranstaltungen, wie zum Beispiel Themenabende statt.
Was hat der Verein bewirkt? Wenn Jacqueline Brösicke auf die vergangenen Jahre zurückblickt, sieht sie die Sensibilisierungsarbeit, die vom Verein geleistet wurde. Auch die LGBTQIA+Szene wird vertreten. Außerdem wurde die Sichtbarkeit von Frauen in Führungspositionen geschaffen, ebenso für Künstlerinnen. „Auch hier in der Kultur wollen wir die Frauen und Mädchen stützen und stärken und das machen wir durch verschiedene Veranstaltungsformate," so Brösicke.
Wie kann man Mitglied werden? Zuerst muss man eine Frau sein. Die Mitgliedschaft erfordert einen Mitgliedsantrag, dieser liegt bei zwei oder fünf Euro, oder einem Betrag deiner Wahl. Wer sich informieren möchte, kann gerne vorbeikommen und eine der Veranstaltungen besuchen. Ansonsten findet man alle nötigen Informationen aus den Social-Media-Kanälen oder auf der [
Website des Vereins].
Dort findet ihr auch diesen Film, der die Geschichte des Vereins umfasst.
Über den Button "Rückblicke" kann man die Geschichte der Fraueninitiative betrachten. Der Verein trägt sich über die Finanzierung und den Zuspruch des Publikums. „Wenn das Publikums nicht kommt, dann haben wir keine Daseinsberechtigung," fasst Jacqueline Brösicke den Erfolg der Fraueninitiative zusammen.