Alljährlich wird am heutigen Tag mit dem internationalen Tag der Pflege zum einen an den Geburtstag von Florence Nightingale erinnert, der Pionierin der modernen Krankenpflege. Zum anderen werden mit Aktionen und Feierlichkeiten die Pflegefachkräfte und ihre verdienstvolle Arbeit in den Fokus gerückt. Die Partei Bündnis 90/ Die Grünen hat anlässlich dieses Tages Forderungen für die Pflege gestellt.
„Der internationale Tag der Pflege darf sich nicht auf den Applaus für einen selbstlosen Einsatz für Pflegebedürftige beschränken, vielmehr geht es um die Anerkennung und Wertschätzung für ihre Arbeit. Es ist nicht das sprichwörtliche gute Herz, das zu beruflicher Pflege befähigt, sondern vor allem Sachverstand, Leitlinien und eine selbstbestimmte Berufsausübung“, betont Susan Sziborra-Seidlitz, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion und examinierte Pflegefachkraft.
Sie fordert: „Die größte Gruppe der Beschäftigten im Gesundheitsbereich hat immer noch die leiseste Stimme. In der Selbstverwaltung und der Politik kommt die Pflege meist nicht vor. Das muss sich ändern." Dafür brauche es wirksame und legitimierte Instrumente der Selbstvertretung, damit die Pflege in so wichtigen Bereichen wie dem gemeinsamen Bundesausschuss oder auch Fachgremien auf Bundesebene einen gleichberechtigten Platz neben der Ärzteschaft, anderen Gesundheitsberufen und den Krankenkassen bekomme.
„Auf Augenhöhe mit den Ärzt*innen kommt die Pflege erst dann, wenn wir ihre Akademisierung voranbringen. Mehr Studienplätze, mehr Pflege-Professuren und damit mehr eigenständige Pflegeforschung. Nicht der selbstlose Einsatz am Nächsten macht gute Pflege aus, sondern das Arbeiten als hochqualifizierte Fachkraft;" so Sziborra-Seidlitz. Die Pflege müsse sich um sich selbst kümmern, so sehr ihre Arbeit auch auf das Wohl Dritter gerichtet ist. Für gute Pflege brauche es eine starke Pflege, die ihre Interessen wirkmächtig vertritt. Sie müsse sich auch als Profession ernst nehmen und mit verdient breiter Brust im kollegialen Austausch mit den anderen Berufen im Gesundheitssystem stehen. "Denn nur so geht echte Multiprofessionalität,“ schließt Sziborra-Seidlitz ab.
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