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Sechstes Todesopfer nach Anschlag – Täter wird aus der JVA Burg verlegt

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 06.01.2025 / 17:01 Uhr von rt
Die Zahl der Todesopfer des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt ist auf sechs gestiegen. 

Eine 52-jährige Frau, die bei der Amokfahrt am 20. Dezember schwer verletzt wurde, erlag nun ihren Verletzungen.

Klaus Tewes, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg, bestätigte gegenüber der BILD, dass die Frau in einem Krankenhaus im Umland von Magdeburg verstorben sei. Insgesamt wurden bei dem Anschlag laut offiziellen Angaben 299 Menschen verletzt. Am Tag des Geschehens kamen vier Frauen und ein neunjähriger Junge ums Leben.

Verlegung nach Dresden

Der mutmaßliche Täter, der 50-jährige Taleb A. aus Saudi-Arabien, wurde inzwischen aus der Justizvollzugsanstalt Burg in die Justizvollzugsanstalt Dresden überstellt, wie dpa und AFP übereinstimmend berichten. Laut Justizministerium Sachsen-Anhalt erfolgte die Verlegung aus Sicherheitsgründen auf dem Luftweg. Es waren Spezialkräfte der Justiz sowie Polizeikräfte aus Sachsen-Anhalt und Sachsen an der Aktion beteiligt. Der Mann wurde in einen besonders gesicherten Haftraum verlegt.

Die Maßnahme solle verhindern, dass der Täter in Kontakt mit Opfern oder ehemaligen Kollegen kommt, so der MDR. Der Mann war bis 2020 als Arzt im Maßregelvollzug in Bernburg tätig, wo er suchtkranke Straftäter betreute. Laut der Generalstaatsanwaltschaft wird ein Gutachten in Auftrag gegeben, um die Schuldfähigkeit des Mannes zu prüfen.

Sicherheitskonzept auf dem Prüfstand

Der Anschlag hat auch Mängel im Sicherheitskonzept des Weihnachtsmarkts offengelegt. Der Täter konnte mit seinem Fahrzeug zwischen einer Fußgängerampel und einer Betonblocksperre hindurchfahren, da die Lücke groß genug für ein Auto war. Der Standplan des Veranstalters sah eine Breite von vier Metern vor. Laut dem Innenministerium betrug der Abstand zwischen Ampel und Sperre jedoch rund sechs Meter. Die Einhaltung der vorgesehenen Durchfahrtsbreiten wird nun geprüft.

Zudem soll geklärt werden, warum Flucht- und Rettungswege nicht mit Stahlketten gesichert waren und ein Polizeifahrzeug nicht am vorgesehenen Standort stand. Die Aufarbeitung des Einsatz- und Sicherheitskonzepts sowie die vielschichtigen Tathintergründe sind Teil der laufenden Ermittlungen von der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg.

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