Vom 23. bis 30. April 2025 fand unter der Schirmherrschaft von Stefanie Pötzsch, Staatssekretärin Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten, bereits zum dritten Mal die Fashion Revolution Week in Magdeburg statt. Eine Veranstaltung für alle, die an fairer und regionaler Mode, sozialer Gerechtigkeit und Umweltschutz interessiert sind.
Gerade jetzt, wo Nachhaltigkeit und faire Produktionsbedingungen mehr in den Fokus rücken, setzte diese Veranstaltung erneut ein deutliches Zeichen für den bewussten Umgang und Konsum mit Mode und vor allem fairen Arbeitsbedingungen bei den Herstellern.
Die Modeindustrie ist auf Platz 5 der Branchen, welche die Umwelt am meisten verschmutzen. Textilien werden einmal um die ganze Welt geschickt, bevor sie in unseren Kleiderschränken landen. 5,2 Milliarden Kleidungsstücke liegen in den deutschen Schränken, 40 Prozent davon werden selten oder nie getragen. Frauen besitzen durchschnittlich 118 Kleidungsstücke, Männer 73 Teile (ohne Strümpfe und Unterwäsche). Dabei verbraucht allein die Produktion einer einzigen Jeans rund 7000 Liter Wasser.
Es gibt regionale und faire Alternativen! In Magdeburg hat sich in den vergangenen Jahren eine eigene Modeszene entwickelt. Die Kleidungsstücke werden hier vor Ort in Magdeburger Ateliers entworfen und gefertigt. So wird auf lange Produktionsketten verzichtet.
Um einen Wandel in der Modeindustrie herbeizuführen, macht ein Team aus den Bereichen Mode und Kultur auch in Magdeburg die weltweit größte Modeaktivismus-Bewegung erlebbar, die Fashion Revolution Week.
Von interessanten Workshops über Podiumsdiskussionen bis hin zu einem Kinoevent oder einer Kleidertauschparty mit anschließendem Konzert – vielfältige Veranstaltungen boten interessante Einblicke in die Welt der nachhaltigen Mode. Ein Highlight war der Kinoabend mit Nahtzugabe am 25. April im Studiokino Magdeburg. Gezeigt wurde „Ein Traum in Erdbeerfolie“ – ein Film über die Ost-Berliner Modeszene in den 80er Jahren mit anschließendem Austausch über nachhaltige Mode bei Drinks und Fingerfood.
„Mit der Fashion Revolution Week wollen wir Menschen inspirieren, ihre Kleidung und deren Herkunft bewusster wahrzunehmen. Wir setzen uns dafür ein, dass nachhaltige Alternativen sichtbarer und zugänglicher werden“, sagt Susanne Klaus, Mitorganisatorin der Fashion Revolution Magdeburg.
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung am 24. April im M13 wurde der Katastrophe von Rana Plaza gedacht. Der Einsturz des Rana Plaza war am 24. April 2013 in Bangladesch war tödlichste Industriekatastrophe seit 1984. Das achtstöckige Gebäude, in dem sich mehrere Textilfabriken befanden, stürzte ein und tötete mehr als 1100 Menschen, meist Frauen. Der Einsturz löste eine weltweite Debatte über die schlechten Arbeitsbedingungen im Textilsektor aus.
Begleitet wurde die Fashion Revolution Week von der Ausstellung DER ROTE FADEN – Textilien als kreatives Material. Textilien sind mehr als nur Stoff – sie sind Ausdruck von Geschichte, Kultur und persönlicher Erfahrung. In dieser Ausstellung lud Textilgestalterin Anne-Katrin Albrecht dazu ein, die künstlerische Kraft und Vielseitigkeit von Stoffen, Filz, Garnen und Papier neu zu entdecken.
Zum breiten Spektrum der Veranstaltungen gehörte auch ein Kabarettabend von und mit Lars Johansen. Angeboten wurden zum Beispiel Workshops zu Themen wie Schmuckherstellung aus Altpapier, Schmuckherstellung aus Filz, ein Upcycling-Workshop mit Jakob für alle DIY-Fans und viele mehr. Zu den Höhepunkten zählte sicherlich auch die Kleidertauschparty mit anschließendem Konzert mit Kitty Solaris & Drunk at Your Wedding am 26. April im Volksbad Buckau in Kooperation mit träschic und Greenpeace Magdeburg.
Den Abschluss der Fashion Revolution Week 2025 bildete eine Lesung mit den Fashion Changers unter dem Motto „Wie wir mit fairer Mode die Welt verändern können“ am 30. April im Literaturhaus Magdeburg. Vorgestellt wurde der Fair-Fashion-Guide von Jana Braumüller, Vreni Jäckle, Nina Lorenzen. Er informiert über alles Wissenswerte zu nachhaltiger und ökologischer Mode und wo diese ohne großen Mehraufwand gekauft werden kann.
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