Trotz wirtschaftlicher Flaute zeigt der aktuelle EY-Startup-Report, dass die Gründungsdynamik in Deutschland weiterhin spürbar ist. Bundesweit wurden 2024 insgesamt 2.766 Startups gegründet. Doch ein genauer Blick offenbart deutliche regionale Unterschiede: Nur 203 Gründungen entfallen auf die ostdeutschen Bundesländer – und in Sachsen-Anhalt erhielten lediglich vier Startups eine Finanzierung. Darauf macht die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag von Sachsen-Anhalt aufmerksam.
Für Olaf Meister, parlamentarischer Geschäftsführer und wirtschaftspolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion, ist das ein klarer Handlungsauftrag:
„Sachsen-Anhalt braucht eine echte Gründungs- und Innovationsstrategie – sonst droht der Rückstand weiter zu wachsen. Startups entstehen dort, wo Menschen willkommen sind, wo Ideen unkonventionell gedacht werden dürfen, wo Fachkräfte ein modernes Umfeld vorfinden und wo eine Kultur der Investitionsbereitschaft herrscht. Genau das müssen wir fördern – mit Weitblick und Entschlossenheit.“
Meister verweist auf die aktuelle EY-Studie zum Startup-Klima in Deutschland: Sachsen-Anhalt landet bei Finanzierungsrunden im bundesweiten Vergleich auf dem letzten Platz. „Das ist ein Alarmsignal. Der Zugang zu Kapital entscheidet darüber, ob eine Idee Wirklichkeit wird. Es braucht deshalb dringend mehr Business Angels, regional verankerte Venture-Capital-Strukturen und eine bessere Verzahnung mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen“, so Meister.
Trotz der ernüchternden Zahlen sieht er großes Potenzial im Land: „Sachsen-Anhalt hat mit dem Startup Periodically aus Magdeburg, das Technologie und Soziales innovativ verbindet, gerade erst beim OMR-Festival ein starkes Zeichen gesetzt. Genau solche Ansätze müssen wir systematisch unterstützen – vor allem, wenn sie wie dieses großartige Magdeburger Startup nicht nur auf Rendite, sondern auch auf gesellschaftliche Wirkung zielen.“
Neben besseren Förderstrukturen fordert Meister auch ein gesellschaftliches Umdenken: „Gründungskultur ist mehr als Geld. Sie braucht ein Klima von Offenheit und Toleranz. Wir müssen mutigen Menschen aus Sachsen-Anhalt und von anderswo eine echte Perspektive bieten – durch attraktive Lebensbedingungen, eine bessere Anerkennung ausländischer Abschlüsse und eine Willkommenskultur für kreative Köpfe.“
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