Große Hitze kann vor allem für die Jüngsten und Älteren unter uns eine Gefahr darstellen.
An heißen Tagen solltet ihr mit
Kindern und Babys, wenn möglich, zur heißesten Tageszeit (mittags/nachmittags) zuhause bleiben und Erledigungen und Spielen draußen in die kühleren Morgen- und Abendstunden legen. Alle 30 Minuten sollten Kinder eine Pause machen, wenn sie bei Hitze draußen spielen.
Das BIÖG (Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit, ehemals Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)) gibt für
Senioren folgende Tipps:
• Den Alltag bei Hitze anpassen, sich in den heißesten Stunden des Tages an einem kühlen Ort aufhalten und körperliche Anstrengungen vermeiden.
• Körperliche Aktivitäten und Erledigungen in die kühleren Morgen- und späteren Abendstunden verlegen.
• Die Wohnung und sich selbst möglichst kühl halten.
• Ausreichend trinken – am besten Wasser und ungesüßte Tees.
• Beim Aufenthalt im Freien für ausreichend Sonnenschutz sorgen.
• Vor einer Hitzewelle den Arzt konsultieren, um die eingenommenen Arzneimittel auf Hitzeverträglichkeit prüfen zu lassen.
• Die Aufbewahrungshinweise für Arzneimitteln noch einmal lesen. Einige Arzneimittel können bei Hitze ihre Wirksamkeit verlieren, müssen also kühl gelagert werden.
Für uns alle gilt generell, dass wir bei Hitze schattige Plätze aufsuchen sollten und viel mehr trinken müssen. Denn die Hitze führt dazu, dass unser Körper durch das Schwitzen deutlich mehr Flüssigkeit (Elektrolyte – Salze und Wasser) verliert. Wenn keine gesundheitlichen Gründe dagegensprechen, sollten wir dann 2 bis 3 Liter am Tag trinken.
Bei wem es Einschränkungen der täglichen Trinkmenge gibt, der sollte die ideale Trinkmenge mit dem behandelnden Arzt besprechen.
Was sollte ich bei Hitze trinken? Gleich vorweg, Alkohol, also auch Bier, ist nicht zu empfehlen! Besonders Schorlen, Radler oder ähnliche alkoholische Getränke geben uns zwar das Gefühl erfrischt zu sein, allerdings erweitert der Alkohol unsere Blutgefäße noch zusätzlich zur Hitze. Dadurch kann es zu Schwindelgefühlen bis hin zur Bewusstlosigkeit oder schnellerem Herzschlag kommen.
Ideal bei Hitze ist das einfache Mineralwasser, es enthält normalerweise genügend Salze und Elektrlyte, oder Leitungswasser, dass in Deutschland eine gute Qualität hat. Ihr könnt das Wasser zum Beispiel mit Ingwer oder Kräutern geschmackvoller machen. Obstsäfte als Schorle oder ungesüßte Tees, am besten als Früchte- oder Kräutertee, sind ebenfalls sehr gute Durstlöscher.
Arbeiten bei großer HitzeIm Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), in der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) und den technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) ist geregelt, wie die Bedingungen am Arbeitsplatz sein müssen. In Arbeitsräumen soll es nicht wärmer als 26 Grad werden. Wird die Temperatur überschritten, gilt laut BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) ein Stufenmodell mit entsprechenden Maßnahmen:
• 26 bis 30 Grad: Arbeitgeber soll wirksame Maßnahmen ergreifen, zum Beispiel Arbeitszeit flexibel gestalten.
• 30 bis 35 Grad: Arbeitgeber muss wirksame Vorkehrungen ergreifen. Ab 30 Grad ist es verpflichtend, Getränke bereitzustellen.
• Mehr als 35 Grad: Der Raum ist als Arbeitsraum ohne Maßnahmen ungeeignet. Möglich sind zum Beispiel ausreichende "Entwärmungsphasen", also Pausen in Räumen, die kälter sind.
Für Arbeiten im Freien hat die BAuA einen Grundsatz definiert. Demnach dürfen Beschäftigte nicht gesundheitsgefährdenden äußeren Einwirkungen ausgesetzt werden, zum Beispiel solarer UV-Strahlung. Um dem gerecht zu werden, sind Arbeitgebern angehalten beispielsweise Sonnenschirme oder Sonnensegel einzusetzen und Unterstellmöglichkeiten für Pausenzeiten zu schaffen. In den meisten Betrieben, deren Tätigkeiten überwiegend im Freien ausgeführt werden, gelten flexible Arbeitszeiten.
Was tun bei einem NotfallSofort Hilfe brauchen Menschen, die heiße und trockene Haut aufweisen, im Delirium sind oder Schüttelkrämpfe haben und bewusstlos sind. Dann gilt:
• Sofort Ärzte oder Rettungswagen rufen.
• Während der Wartezeit: Person an einen kühlen Ort bringen.
• Flach hinlegen mit Beinen und Hüfte in etwas erhöhter Position.
• Kleidung ausziehen und äußerlich kühlen, zum Beispiel durch kühle Packungen an Hals, Achseln und Leisten.
• Fächeln und Haut mit 25 bis 30 Grad warmem Wasser besprühen.
• Kein Aspirin und kein Paracetamol geben.
• Bewusstlose Person in stabile Seitenlage bringen.
Weitere umfangreiche und kostenlose Informationen zum Thema Hitzeschutz findet ihr unter:
https://www.klima-mensch-gesundheit.de/hitzeschutz/
Kommentare